„Es ist genug für alle da“ – Attac und Solawi in der Stadtkirche Darmstadt
In der Stadtkirche Darmstadt, die auch als Kulturkirche bekannt ist, stellte Joachim Henkel seine Installation aus: „Der gedeckte Tisch“ mit unterschiedlich hohen Stühlen und einem Porzellangedeck, das nur von einem Tischgast benutzt werden kann. Die ungerechte Verteilung des Reichtums der Erde wird auf der Rückseite der Stühle benannt: mit unterschiedlichem Bruttonationaleinkommen von 6 Staaten. Im Flyer zur Ausstellung bietet Joachim Henkel Auswege aus der Ungerechtigkeit an.
Der Künstler hatte die Idee, weitere Informationen von Attac anzufordern. Gemeinsam mit ihm und dem Pfarrer und Kunstbeauftragten Karsten Gollnow planten Frieder Haug und Edith Schuster-Haug, beide von der Attac-Regionalgruppe Darmstadt, einen Erntedankgottesdienst zum Thema: „Es ist genug für alle da“.
Anknüpfend an das Gleichnis vom reichen Kornbauern informierte Frieder Haug über die Arbeitsgebiete von Attac, konzentrierte sich aber auf das Steuerkonzept. Es soll die großen Vermögen durch Vermögens-, Erbschafts- und andere Steuern abschmelzen und demokratisch für die sozialökologische Transformation nutzbar machen. Ein Interview der Millionenerbin Marlene Engelhorn (taxmenow) mit den Argumenten, die auch das Attac-Steuerkonzept begründen, schloss diesen Teil ab.
Edith Schuster-Haug ging vom Netzwerk Ernährungssouveränität (zu dem auch Attac gehört) aus und beschrieb die Bedrohung der bäuerlichen Landwirtschaft durch die Lebensmittelkonzerne und die industrielle Landwirtschaft. Am Beispiel der Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) Darmstadt informierte sie über den Zusammenhang lokaler Initiativen, der Beeinflussung von Gesetzesprozessen in Brüssel und dem Engagement für eine Zukunft, in der „genug für alle“ da ist.
Es war eine gelungene Veranstaltung. Das zeigten auch die vielfältigen Rückmeldungen.